Heute Morgen, nein schon die ganze Nacht hat es richtig laufen lassen. Ringsum schwarz und richtige Gewitterregen. So gegen 11h zeigte sich der Himmel freundlicher und wir zogen die Wanderschuhe an. Fuhren mit dem Auto über el Pinar bis ca. zum Punkt Hoya de Morcillo und liefen los in Richtung des Aussichtpunkts Malpaso 1500m ü Meer. Einen Teil des Weges führte uns auf einer Feuerschneisse bergauf, aber sie war als Wanderweg markiert. Schon beim Aussteigen standen wir mitten im Kiefernwald und überall standen Pilze. Sie waren Maronenröhrlingen sehr ähnlich, aber im Naturreservat wird nichts gesammelt und ausserdem sind Pilze weltweit verschieden. Also hatten wir Freude, knipsten sie und liessen die Finger von ihnen. Etwas auf halbem Weg hört der Nadelholzwald wie vom Strich gezogen auf und die Lorbeerwälder mit einigen Wachholderbüschen dazwischen beginnen. Ganz oben ist nur noch Vulkangestein, etwa wie bei einer Hydrokultur. Auch genau dort, wo die Kiefern aufhören, gibt es keine Pilze mehr. Auf dem ganzen Weg fanden wir etwas wie Schaf- oder Kuhmist und wir fragten uns, wie im Reservat solche Viecher sein können. Aber da waren nur ihre Spuren. Dort oben ist es oft bewölkt, wenn unten die Sonne scheint. Heute war es neblig und nur ganz kurz sah man bis auf`s Meer. Dann stand man wieder in einem weissen Schleier und es war aus mit der Aussicht.
Nach ca. 3 Stunden waren wir wieder am Auto und fuhren der H1 400 entlang durch mystische Wälder mit unglaublichen Aussichten über alte Vulkanausbrüche, das Gebiet wird el Julan genannt.
Bei der Ermita Virgin de los Reyes hielten wir an und kauften 13 Kerzen, die wir wie immer wenn es geht für alle Familienmitglieder anzünden. Es muss etwas nützen. Es gibt dazu eine ganz hübsche Geschichte, die ich aber hier nicht erzählen kann. Wer aber an Wunder glaubt.........
Die Landschaft hier ist impossant. Wie muss es hier zu und her gegangen sein, als diese Vulkane noch rumpelten. Die Verwüstung ist ernorm, aber heute natürlich auch oft sehr bewachsen mit Feigenkakteen, Wolfsmilchgewächsen und vielem mehr.
Unterhalb der Kapelle befindet sich der Leuchtturm Faro de Orchilla welcher bis ans Ende des 19ten Jahrhunderts als 0 Meridian galt (ENDE DER WELT). Durch die Region el Sabinar mit 1000 Kurven und unglaublichen Ausblicken auf die Nordwestküste waren wir plötzlich auf Meereshöhe in der grossen Bucht EL GOLFO. Bald schon ging es wieder auf ca.500m ü M hoch, über Sabinosa nach Tigaday, einer Bezirkshauptstadt mit dem ersten Polizeiposten den wir bis jetzt auf der Insel sahen.
Von da an kommt man sich vor wie am Maloja. In kurzer Zeit ist man wieder auf 1500m ü M. Die Strassen sind von der Feuchtigkeit grün und den Felsen entlang wachsen viele verschiedene Farne. Die Polizei sass uns lange am Arsch, überholte uns dann mit Vollgas, wahrscheinlich brauchten sie neue Zigaretten. Von da an waren wir wieder auf der gleichen Strasse wie heute Morgen.Entschieden uns einzukaufen und daheim Spaghettis zu kochen, damit uns nicht noch Fischflossen wachsen.