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Die Robelados sind eine Glaubensgemeinschaft, welche noch wie in alten Zeiten in Hütten aus Meerrohr lebt und noch vorwiegend ihre Kultur betreibt wie um 1850 oder noch früher. Es geht um einen Urkatholizismus, gemischt mit Afrikanischem Heidenglauben, der keinerlei Neuerungen, keine Einmischungen von Aussen zuliess. Bis vor ein paar Jahren lebten die Leute abgeschottet vom Rest der Welt in ihrem eigenen Gefüge, die KInder gingen nicht zur Schule und sie lebten ihren speziellen Glauben. Im Reiseführer stehen mehrere Seiten über den ganzen geschichtlichen Werdegang, aber dies ist mir zuviel um hier im Blog zu erzählen...Rabelados heisst "die Erleuchteten" nicht wie irrtümlich auch gdacht wurde Rebellados, was natürlich etwas anderes heisst. Wer es interessiert, kann ja googeln! Ich schreibe nur etwas über heute. Heute führt die junge Generation der Rebalados ein Leben, welches ihre Geschichte als Verfolgte eines totalitären Regimes, ihrem Glauben und der modernen Gesellschaft gerecht wird. Nach Boavista oder Praia zu gehen, um dort zu arbeiten ist kein Tabu mehr. Kinder gehen zur Schule, wo sie überdurchschnittlich gut abschneiden und bereits viele an der Universität studieren. Natürlich ist klar, dass die Leute keine Lust mehr haben mit Schweinen in Baumbushütten zu leben und immer mehr abwandern. Wir haben einen Franzosen kennengelernt, der die hiesige Kunst in Frankreich verkauft, also so etwas wie ein moderner Entwicklungshelfer. Er sagte uns, dass die Oberhäupter der Clans langsam aussterben und damit zu rechnen ist, dass es diese Dörfer so bis in 20 Jahren nicht mehr existieren werden. Der letzte Häuptling starb 2006, sein Nachfolger ist ein Alkoholiker.......keine guten Aussichten und wir Glücklichen durften sie noch besuchen in ihrer relativ natürlichen Umgebung.
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Am Nachmittag liessen wir uns von Mateo absetzen im Mueso de Resistencia. Nochmals Geschichte. Eine die einem ein flaues Gefühl im Magen hinterlässt. Ein Konzentrationslager. Im zweiten Weltkrieg wurden Widerstandskämpfer vom Kontinent, Portugal und von hier eingelocht und unter widerlichen Umständen gehalten. Eigentlich kann man sagen, dieses Gefängnis gab es bis zur Unabhängigkeit Caboverdes von den Portugiesen um 1975. Tropenkrankheiten, Seuchen, schlechtes Essen, menschenunwürdige Behandlungen von Leuten, die sich gegen das Regime wehrten. Hier verschwanden sie nicht so offensichtlich wie in Auschwitz, aber sie verschwanden auch. Man kann bei den verschiedenen Zellen lesen, wie es damals so lief. Z.B. steht da...die Gefangenen haben sich Brotstückchen in die Nase gestopft, dass sie nicht rochen, was sie essen mussten....und dann diese Einzelhaftzellen, schrecklich. Wir haben gesagt, dies nennt man Geschichte und trotzdem gibt es noch überall auf der Welt solche Diktatoren, denen wir sorglos in den Arsch kriechen nur aus wirtschaftlichen Gründen. Bravo! Zur Verdauung liefen wir vom Museum bis zum Hotel, dies sind mehrere Kilometer. Bei der Markthalle sass wir in eine Garküche und Frank ass einen Teller Thunfisch mit dem einheimischen Eintopf und Reis dazu. Auch offenes Bier gibt es hier......plus eine Cola für mich 4.50Fr. !!! Eigentlich wollte der Herr noch zur Coiffeuse, die war aber gerade mit den Fingernägeln einer Kundin beschäftig. Morgen ist auch noch ein Tag! Jetzt gehen wir schnorcheln und am Abend dann Essen im Hotel und dazu "Chance for Dance".