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Cidade Velha

Veröffentlicht am 11.02.2020

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Heute Morgen haben wir unsere Zelte abgebrochen in Tarrafal. Tchou unser Fahrer im neuen Kleinbus des Hotels fuhr uns über die andere Inselseite als wir gekommen waren, zurück nach Praia. Eine kurvige Angelegenheit, obwohl er ein sehr guter Fahrer ist, brechreizend.....

Ich kam in Praia an, ohne mein Muesli auszuspucken, aber knapp! In der Hauptstadt mussten wir um einen Parkplatz kämpfen wie überall in den grossen Städten und sogar bezahlen muss man dafür. Wir liefen ziemlich rassig die einzige Fussgängerzone rauf und runter, weil wir Sonnencrème und einen Insektenschutz brauchten. Hier ist es interessant zu sehen, wieviele verschiedene Menschentypen herumlaufen, nicht einfach Schwarze wie in Tarrafal, sondern kunderbunt Gemischte. Nur Touristen sahen wir fast keine, was aber kein grosser Verlust ist. Ach du Glück auf Erden..hier beginnt eben die Erdbeersaison. Sehr, sehr kleine saftig rote Früchtchen, die mein lieber Mann natürlich sofort einer Frau auf der Strasse abgekauft hat. Für Tchou kauften wir eine Büchse Nesquik, die er seinem 2jährigen Sohn bringen konnte...3.75 Fr. eine enorme Summe für einen Einheimischen, auch wenn er für ein Schweizer Hotel arbeitet.

Eine lustige Geschichte: Wir sahen die amerikanische Botschaft und sagten uns, was für eine schäbige Hütte! Gerade als ich sie fotografieren wollte schlugen zwei PolizistInnen wie wild mit den Händen um sich...oje..verboten. Kein Problem wir gingen um die Ecke und knipsten von da aus.

Die neue Bleibe war eine Ueberraschung. Zwar wussten wir wie das Zimmer ungefähr aussieht und die unmitttelbare Umgebung, aber wo das Haus steht, wussten wir nicht. Wie es aussieht, gehört die ganze Villa einem Regierungsmitglied, der sie, wenn er hier ist, für sich braucht. Wenn nicht, werden die Zimmer vermietet. Swimming-Pool alles dabei. Nur steht die Hütte mitten in einem Wohnviertel, wo die Leute auf dem Balkon mit dem Wasserfass duschen müssen und die Strasse eine Steinwüste ist. Zwar schaut hier niemand komisch, aber man kommt sich doch eher komisch vor hier durch das Eisentor zu schreiten. Klassenunterschiede! Nach einem Schwumm im Pool liefen wir in die berühmte Cidade Velha...alte Stadt.Oberhalb der Stadt ist eine riesige portugiesische Festung, die aber damals nicht gereicht hatte, die Stadt genügend zu schützen, so dass sie irgendwann nicht mehr als Hauptstadt dienen konnte. Der Punkt auf der Welt, wo die Sklaven vom afrikanischen Kontinent verteilt nach Europa, Süd- und Nordamerika und weiss sonst noch wohin gesammelt und verteilt wurden. Ein dramatischer Platz wo unsägliches Leid geschehen war.Wieder etwas zum googeln, für Leute die es interessiert. Jedenfalls steht da noch der Pranger mitten auf dem Platz und die Häuser im Hintergrund sind ein Unescokulturerbe.Ein spezielles Gefühl durch die Gassen zu schreiten und zu denken, dass da vor ?500? Jahren Vasco da Gama und auch Kolumbus durchmarschierten.

Es ist hier viel heisser als am vorigen Ort und man kann auch abends in kurzen Hosen herumlaufen. In Tarrafal brauchten wir jeden Abend den Faserpelzpulli. Also in kurzen Hosen gingen wir nochmals durch unsern Geröllhaufen zurück in die Stadt, assen dort ein Thunfischsteak mit Brathärdöpfel und Gemüse, zum Dessert Mousse au Chocolat und dass es bekömmlich war zusammen einen Grog. Guet Nacht..Fotos ein anderes Mal, hier ist das Internet sehr schlecht!

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