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Nachtrag ab Wochenende

Veröffentlicht am 18.02.2020

Ich bin am Nachschreiben. Ist heute Dienstag? Also, am Sonntagabend waren wir bei Arlindo, Sendy und den Söhnen Delmar(15) und Diego (12) zum Nachtessen eingeladen. Sie wohnen am Randbezirk der Stadt, wir würden es Neudorf nennen. Hier wohnen viele (RE)Migranten, oder zumindest stehen ihre Häuser schon da. Gepflegte Gegend, weniger turbulent als bei uns vorne, am Puls des Lebens. Im Haus alles schön an seinem Ort und die ganze Familie strahlt eine angenehme Ruhe aus. Das Essen war überwältigend. Schlaraffenland.....Thun grilliert und aus dem Ofen, Schweinefleisch in Sauce, Gemüseplatte, Bohnengericht von einheimischen getrockneten Hülsenfrüchten, Reis und eine Crème Caramel.  Natürlich wollten sie kein Geld dafür, zu diesem Zweck haben wir ja immer ein Schweizer Sackmesser dabei!

Sendy ist bei den Zeugen Jehovas, trinkt keinen Alkohol und macht so einen ganz anderen Eindruck als die anderen keifenden Weiber hier, die immer etwas zum brüllen haben, Auch auf gesundes Essen wird hier grossen Wert gelegt. Ein schöner Abend und wir haben Leute kennen gelernt, die sich in unsern Herzen eingeprägt haben.

Bildergalerie

Montag, 17. Februar... ein klarer Tag. Arlindo holte uns um 10h ab und wir fuhren auf die Nordseite der Insel... Wieder Gotthard-Nufenen (übertrieben). Bei mir war alles was ich gegessen hatte, ständig im Bereich des Halszäpflis....

In Estancia Bras liessen wir das Auto stehen und Arlindo wollte auch mitkommen auf die Wanderung, die er vor 30 Jahren als Kind das letzte Mal machte. Man stelle sich vor, dass die Leute noch nie auf einer Nachbarinsel waren und trotzdem Orte, die 25 km entfernt liegen, nie, oder einmal im Leben besuchen. Wir liefen auf alten Pflasterpfaden zickzack steil bergauf und bergab in die Riberira Funda. Die Wegstrecke ist nicht sehr weit aber da man viele Höhenmeter macht ziemlich anstrengend und Schweiss treibend. Angekommen in dieser Riberira  (Bachbett) sieht man in ein grünes Tal wo heute noch Mais, Bananen und Zuckerrohr angebaut werden. Immer wieder trifft man Männer die mit Riesenballast auf dem Kopf die Wege auf und ab steigen. Bei Talausgang die Ruinen von einem verlassenen Dorf, etwas oberhalb auch ein paar verfallene Häuser. In einem wohnt der letzte Einwohner mit seinen paar Hühnern. Er ist etwas so alt wie wir und macht einen fitten Eindruck. Im Tal hat er einen Garten, einen Esel, die Hühner vor dem Haus und Fisch aus dem Meer. Der kennt alle unsere Zivilisationsprobleme nicht, oder er will sie gar nicht wissen.

Auf dem Rückweg fuhren wir einen Abstecher in die Hauptstadt Ribeira Brava (Brava heisst wild nicht brav), nichts Besonderes, nur dass es hier verschiedene andere Menschentypen gibt als in Tarrafal.

Stürmischer Abend mit Samba wie immer, der Carneval naht. Znacht aus Resten, Suppe, Brot mit italienischem Rauchschinken, Kohlsalat, gebackene Aubergingen, Rübli und Kuchen aus der Bäckerei.